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Künstliche Intelligenz: Humanistische Hoffnung oder eigenmächtiger Alptraum

Symposium am Mittwoch, 29. Oktober, 18.30 Uhr - Vorträge aus Sicht der Sozial-Psychologie, Medizin und Theologie

Aus der Reihe LEBENSTHEMEN - Medizin, Psychologie und Theologie im Gespräch

Symposium

Termin: Mittwoch, 29.10.2025, 18.30–20.30 Uhr

Ort: Saal im Haus der Evangelischen Kirche Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen

Impuls-Referat I: Sozial-Psychologie 

KI als begrenzte Chance. Ethische Betrachtungen

Referent: Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels, Professor für Ethik und Erziehungswissenschaft an der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Köln

Impuls-Referat II: Medizin 

Krebserkrankungen und wie KI in Zukunft helfen könnte

Referent: Prof. Dr. med. Tom Lüdde, PhD Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, mit Dr. med. Tobias Seraphin, Assistenzarzt an dieser Klinik

Impuls-Referat III: Theologie

Der Mensch und die KI

Zwischen Ebenbild Gottes und Ebenbild der Maschine. Wie Künstliche Intelligenz unser theologisches Verständnis von Mensch, Schöpfung und Rede über Gott herausfordert

Referent: : Ralf Peter Reimann, Kirchenrat, Pfarrer und Diplom-Informatiker, Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland

Medizin, Psychologie und Theologie im Gespräch

Den Menschen zu helfen, ihre Leiden zu lindern, dafür zu sorgen, dass sie, wo möglich, Heilung erfahren: das ist eine medizinische wie eine psychologische und eine pastorale Aufgabe Die Reihe LEBENSTHEMEN möchte Medizin, Psychologie und Theologie unter diesen Vorzeichen in ein öffentliches Gespräch ein- treten lassen  Diskutiert werden Themen, die alle Menschen betreffen: mit dem Ziel, aufzuklären und Orientierung anzubieten

Künstliche Intelligenz

Humanistische Hoffnung oder eigenmächtiger Alptraum – wie wird diese technische Revolution unsere Lebenswelt verändern?

„Künstliche Intelligenz“ scheint heute jene Technologie zu sein, die wie keine andere das menschliche Leben in so gut wie allen zivilisatorischen Aspekten zukünftig spürbar und vielleicht maßgeblich wird beeinflussen können. Dabei hat KI kein Eigenleben. Sie ist Menschenwerk zur Informationsverarbeitung und zur Anwendung der errechneten Ergebnisse in Sinnmustern ohne Bewusstsein ihres einprogrammierten Tuns. Sie selbst denkt und fühlt nichts. Was sie produziert, hat für sie keine existenzielle Bedeutung. So vermag die präziseste Spracherkennungssoftware nicht zu begreifen, was die Sätze besagen, mit denen sie hantiert. Sie kennt den Sinn der Begriffe nicht, weil sie sich für nichts interessiert, was in der Lebenswelt passiert – weder für Liebesbeziehungen noch für Kriegserklärungen, auch nicht für medizinische Forschung, autonomes Fahren oder Raumfahrtambitionen. 

Dennoch geht graduell immer mehr Arbeitseinsatz und Entscheidungsmacht auf KI über – ob bei der Realisierung robotisierbarer Tätigkeiten, bei der Klärung der Kreditwürdigkeit eines Bankkunden, den Chancen einer Bewerberin auf eine Stellenausschreibung, oder bei der Tumordiagnostik bis hin zum Durchspielen von Behandlungsoptionen für den sich anschließenden Therapieplan. 

Freilich gilt hier immer ein ‚Ja, aber’. KI kann vom Werkzeug zum Agens werden, zur tätigen, gar handelnden Instanz, die wie eigenständig Entscheidungen trifft und Ideen entwickelt. Aber das alles ist, wie das Generieren der KI selbst, nur möglich durch den Menschen – hier in der Spannweite seines bewusst reglementierenden Einsatzes bis hin zum Kontrollverlust.

Ob der Mensch sich mit KI einen fragwürdigen ‚Gottesmoment’ schafft, indem er hybrishaft eine revolutionäre Technologie über sich und damit über seine ethischen Eigenschaften wie Würde, Freiheit und Verantwortung hinauswachsen lässt? Oder ob er Herr der lebensweltlichen Lage bleibt, indem er darauf hinwirkt, KI als Instrument einzusetzen, dessen Leistungen er vordefiniert, einsetzt, bewertet und nach solchen Kriterien weiterentwickelt?

Das wird im Rahmen dieses ‚Lebensthemas’ als grundsätzliche Frage zu erörtern sein; ebenso wie Aspekte jetziger und nahender nützlicher Anwendungen im sozialpsychologischen Bereich – z.B. durch den assistierenden Einsatz von KI in Form von menschlich gestalteten Robotern in Alten- und Pflegeheimen – und in medizinischer Perspektive, wo KI heute schon vielfach in der Diagnostik und darüber hinaus eingesetzt wird: so in der Augenheilkunde, Dermatologie, Endoskopie, Krebsmedizin, Pathologie, Radiologie.

Organisation und Moderation der Reihe:
Dr. Uwe Beyer und Pfarrerin Bärbel Büssow
Der Eintritt ist frei.

Zum Abschluss des Abends wird es die Gelegenheit zum persönlichen Austausch bei einem kleinen Umtrunk geben.

In Zusammenarbeit der Evangelischen Stadtakademie Aachen mit dem Universitätsklinikum Aachen, der Alexianer Aachen GmbH, dem Luisenhospital und dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Aachen
 

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