Wöchentliches Seminar
Der Anfang der Wissenschaft, oder: wie denkwürdig die Antike ist
Anaximander - Wegbereiter der Neuzeit
Was historisch weit weg ist, kann geistig nah wirken. "Es ist allen Menschen gegeben, sich selbst zu erkennen und vernünftig zu sein." "Einsicht zu haben ist etwas Allgemeines." Diese Sätze werden Heraklit (um 520 bis um 460) zugeschrieben. Sie könnten auch aus dem 18. Jhd. von Immanuel Kant stammen oder heute von Jürgen Habermas. Aus ihnen spricht das Ethos des auf Selbstbestimmung angelegten Menschen, wie es heute idealtypisch von der kulturellen Sinngestalt des Westens repräsentiert wird.
Noch ein Jahrhundert früher begann mit dem Studium der Natur durch Anaximander (um 610 bis um 550) das wissenschaftliche Denken, ohne das mehr als zweitausend Jahre später un-sere neuzeitliche Zivilisation nicht hätte entstehen können. Reflexionen über die Bewegung der Gestirne im Raum, über das Verhältnis des Sichtbaren zum Unsichtbaren, über Gesetz-mäßigkeiten in der Natur: hier haben sie ihren Anfang.
Welche kulturellen Bedingungen haben dieses weltoffene, rationale Denken in der Antike ermöglicht? Was sind seine Grundzüge? Und was lässt sich daraus für die Zukunftsfähigkeit der westlichen Moderne lernen?
Danach werden wir in diesem Seminar fragen.
Leitung und Referent: Dr. Uwe Beyer
Termine: Mittwoch, 17., 24., 31. Mai, 7. Juni, 18 bis 20.15 Uhr
Ort: Hybrid-Veranstaltung in Präsenz im Gemeindehaus Annastraße, Annastraße 35, Aachen, und digital über ZOOM
Teilnahmegebühr: 20