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Zum Holocaust-Gedenktag: Rezitation aus Michel Friedmans „Fremd“

Am Sonntag, 28. Januar, um 15 Uhr in der Ökumenischen Citykirche - Eintritt ist frei

Rezitation mit Musik aus seinem ‚persönlichsten’ Buch: Michel Friedman, deutsch-französischer Rechtsanwalt, Philosoph und Publizist, prominenter TV-Moderator und engagierter Repräsentant jüdischen Lebens in Deutschland (u.a. war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden von 2000–2003) hat sich in seinem autobiographischen Buch „Fremd“ mit seinem Trauma als Sohn von Holocaust Überlebenden und mit der eigenen und zugleich für Friedman universellen Geschichte eines Migrantenkindes auseinandergesetzt.

Erst mit 18 Jahren erhielt Friedman einen deutschen Pass. Ein Kind kommt mit 10 Jahren – ins „Land der Mörder“, das die Familien seiner Eltern ausgelöscht hat. Der ererbte Auftrag – Lebensretter, ja Erlöser seiner Eltern zu sein, ihr „Sauerstoff“, ihr Glück zum Überleben. Mitten im Alltag des Kindes öffnet sich immer wieder das Schattenland der toten Seelen der ermordeten Familienangehörigen und die unsagbare Trauer. Die Aufenthaltserlaubnis von „displaced persons“ muss jedes Jahr im „Ausländerabwehramt“ beantragt werden. Als Schüler strengt er sich an, die Anpassung an eine von Antisemitismus und Rassismus geprägte deutsche Gesellschaft zu erreichen, das führt zu Verkrümmungen des Selbst eines Jugendlichen, alles zu tun, um endlich dazugehören zu dürfen.

In seiner Ehrlichkeit und vollkommenen Schonungslosigkeit ist es ein äußerst berührendes und zugleich tief aufwühlendes Buch.

Termin: Sonntag, 28.1.2024 | 15 Uhr
Ort: Ökumenische Citykirche An der Nikolauskirche 3, 52062 Aachen

Rezitation: Annette Schmidt, Theater K
Musik: Klezmer Ensemble „Dance of Joy“ mit Johanna Schmidt, Violine; Johannes Flamm, Klarinette; Alfred Krauss, Akkordeon; Werner Lauscher, Kontrabass
Moderation: Sylvia Engels; Marie-Therès Jung; Angelika Quadflieg

Der Eintritt ist frei.